Dem Lesen ähnlich, basiert das Schreiben auf einer zweistufigen Entwicklung, wobei auf das "lautorientierte Schreiben" das "orthografische Schreiben" folgt. Letzteres gelingt jedoch dann fehlerfrei, wenn die vorhergehende Stufe erfolgreich abgeschlossen werden konnte.
So darf das Zerlegen des Sprechworts in seine Lautbestandteile bis hin zur gesteuerten Reihen-
folge der Buchstabenkombinationen keine Probleme bereiten, soll das Rechtschreien problemlos gelingen.
Dabei ist es vor allem wichtig, dass der Schüler ein gutes Gespür für die einzelnen Lautquali-täten bekommt, ohne die das orthografische Arbeiten nur schlecht möglich ist. Fast alle neueren Forschungsergebnisse zeigen einen engen Zusammenhang von Lautsprache und Regelwissen.
Eine wichtige, zur Zeit allerdings weniger beachtete Strategie des Rechtschreibens orientiert sich am sogenannten "Stammprinzip", bei dem sich das Wort aus Wortbausteinen zusammensetzt. Dabei trägt der "Stamm" die wesentliche Information (Inhalt) des Wortes, während Vor- und Nachsilben (Endungen) eine Präzisierung vornehmen und somit seinen sinnhaften Gebrauch ermöglichen.
Über die hier anklingenden komplexeren Zusammenhänge geben wir ausführliche Auskünfte in unseren Vortragsreihen und Elternseminaren.