In der ersten Klasse lernen Kinder Buchstaben. Diese stehen in einem "ständigen Wechselspiel" mit ihnen schon längst bekannten Lauten ihrer ebenso funktionierenden Sprache. Nun lernen sie, wie sich Laute aus Wortgestalten herauslesen lassen und wie sie mittels entsprechender Strategien (Silben, Signalgruppen, Morpheme) diese erklingen lassen können. Hier spricht man vom "synthetischen Lesen" oder auch "Zusammenlauten".
Wiederholtes Lesen (also auch gut geübtes Lesen) führt schließlich zum "automatisierten Lesen", das eine effizientere Wörterekennung ermöglicht und die Lesegeschwindigkeit deutlich beschleunigt. Hiefür ist eine sogenannte "Gedächtnis-präsentation" erforderlich, d.h. die bekannte Wörter (Wortteile) müssen quasi in einem Lexikon des Gedächtnisses abgespeichert sein. In diesem Zusammenhang setzt das LRS-Institut ein hirnbiologisch sinnvolles und PC-gesteuertes Lese-Programm ein, das an der Universität München erarbeitet wurde.
Da die jungen Schüler allerdings hierfür recht unterschiedliche Vorraussetzungen mitbringen, bedarf es feinfühliger Beobachtungsmethoden, um feststellen zu können, ob etwaiges verzögertes Arbeiten bereits auf eine Schwäche hinweist, oder ob dieses vielmehr noch im Rahmen eines persönlichen Lernfortshritts verstanden werden muss.
Nachdem das Lesen in den ersten beiden Schuljahren eng verknüpft mit dem Schreiben geübt wird, ist es wichtig auf korrekte Schreibfunktionen zu achten.